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Artenschutz

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Ortsumgehung Schwaberwegen:

Der BUND Naturschutz fordert: Keine neue Straße durch den Ebersberger Forst!

Am 17. Oktober fand in Forstinning der Erörterungstermin zur geplanten Umgehungsstraße Schwaberwegen durch den Forst statt. Der BUND Naturschutz war vorort, um gegen die Straße zu sprechen. Vertreten wurde der BN von Annemarie Räder, der Regionalreferentin Oberbayern des BN und Franz Höcherl, Mitglied des Kreisvorstands der Kreisgruppe Ebersberg des BN.

17.10.2022   Die Planungen zur Ortsumfahrung Schwaberwegen schreiten voran. Am Anfang der Woche gab es die Möglichkeit Einwände mit dem staatlichen Straßenbauamt aus Rosenheim zu erörtern. Der BN lehnt dieses Straßenbauvorhaben nach wie vor ab, denn es würde eine weitere Zerschneidung des Ebersberger Forstes bedeuten und wertvollen Lebens- und Erholungsraum zerstören.

Das Projekt steht für eine rückwärtsgewandte Straßenbaupolitik die die Offensichtlichkeit der Klimakrise ignoriert. „Die Ortsumgehung Schwaberwegen wäre eine Naturzerstörung und weder vereinbar mit dem Naturschutzrecht noch dem gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Naturschutz und Klimaschutz”, lautet das Fazit von Annemarie Räder, Regionalreferentin für Oberbayern beim BUND Naturschutz. „Der Straßenbau führt zur Rodung von Bannwald, zerstört nach § 30 BNatschG geschützte Biotope, widerspricht den Schutzzweck des Landschaftsschutzgebiets und ist nicht vertretbar mit dem Artenschutz. Der Straßenbau führt zu einem erheblichen Eingriff in die Natur, deswegen fordern wir als BN von den Neubauplänen Abstand zu nehmen und eine Ertüchtigung des Bestandes vorzunehmen.“

„Artensterben und Klimakrise sind die drängendsten Herausforderungen an unsere Gesellschaft. Unsere Wälder unterliegen zurzeit existenzbedrohenden Stressfaktoren. Dass die geplante Straße einen Großteil des hier noch existierenden naturnahen Mischwalds zerstückelt, muss als anachronistische Planung abgelehnt werden“, äußert sich Franz Höcherl, Mitglied im Kreisvorstand BN-Kreisgruppe Ebersberg.

Im Planungsentwurf des Straßenbauamtes Rosenheims sind erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft vorgesehen:

  • Für die Trassierung würden Eingriffe in den Boden in einer Größenordnung von ca. 48.000m² auf nur 2,4 km nötig machen. Die Flächeninanspruchnahme beträgt damit ca. 4,8ha. Die Straße ist mit freier Entwässerung geplant.
  • Mit Eröffnung der Isental-Autobahn ändert sich das gesamte Verkehrsaufkommen in der Region, was in den bisherigen Plänen keine Rolle spielt.
  • Es wird Bannwald auf einer Fläche von ca. drei Hektar in einem wertvollen Waldareal gerodet. Diese Fläche ist nötig, weil die Straße auf einem Damm gebaut und ein Sicherheitsstreifen benötigt wird.
  • Der Umgriff der Planung hat für Erholungssuchende erhebliche Auswirkungen.
  • Das Vorhaben liegt im Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst.

Für Rückfragen:

Annemarie Räder
Regionalreferentin Oberbayern des Bundes Naturschutz
Tel. 089/54 83 01-14